Februar 2004

Ein erster Schritt in Richtung rettendes Ufer
Hirsauer Frauenteam bringt eine schnelle 3:0-Führung richtig in Schwung
Von Christoph Bay
TV Hechingen - TSV Hirsau 18:22 (9:13). Ein erster Schritt in Richtung
Landesliga-Klassenerhalt, obwohl Trainer Alexander Gall noch einige positive
Aspekte mehr ausgemacht hat: »Die Tore sind relativ gleichmäßig verteilt,
zudem hat meine Mannschaft trotz der gefährlichen Situation Nervenstärke
gezeigt. Das ist eine sehr positive Überraschung.«
Im Hinrundenspiel auf dem Wimberg hatten sich die Hirsauer noch selbst
geschlagen, in Hechingen zeigte sich die gastgebende Mannschaft sehr nervös.
So gelang den TSV-Frauen eine schnelle 3:0-Führung, die einmal enger, dann
wieder deutlicher wurde. Die Abwehr stand sicher als 6:0-Formation, damit
hatten die Hechinger, die über kaum Wurfkraft aus der Distanz verfügen, ihre
liebe Mühe. Bis zur Halbzeit wurde der Vorsprung auf 13:9 ausgebaut.
Dies setzte sich auch nach der Pause fort, obwohl sich die TVH-Frauen nach
Kräften wehrten. So stand es nach 40 Minuten 16:10 aus Hirsauer Sicht, das
war auch die entscheidende Phase dieser Partie. Im weiteren Verlauf blieb
die Ruhe im TSV-Spiel, auch wenn es manchen Fehlwurf oder auch Fehler zu
verdauen galt. Trainer Gall: »In dieser Beziehung haben sich die Hechinger
mehr geleistet.« Er hebt allerdings auch heraus, dass beide TSV-Torfrauen,
Stefanie Schnarrenberger und Sonja Otto, mit solider Leistung ihren
Vorderleuten den nötigen Rückhalt gegeben hätten: »Im Tor brannte heute
nichts an.« Bis zum Abpfiff arbeitete sich der TV Hechingen auf 18:22 heran,
profitierte dabei aber fast ausschließlich von Siebenmetertoren.

TSV Hirsau: Stefanie Schnarrenberger und Sonja Otto im Tor; Andrea Hesse,
Stefanie Gall (8/4), Simone Mienhardt, Nicole Gall (4), Sabrina Reich,
Michaela Mienhardt (4), Silke Notacker (2), Tanja Zwilling (2), Carolin
Mienhardt (2) und Carina Hammes. Siebenmeter 8/7:4/4; Zeitstrafen 3:4.


Ohne Dampf kommt der Zug nicht vom Fleck
Hirsauer Männer enttäuschen nach starker Leistung eine Woche davor
Von Christoph Bay
TV Talheim - TSV Hirsau 36:21. Es bleibt dabei, das TSV-Männerteam hat zwei
Gesichter. Mit dem Sonntagsgesicht zeigt es Handball der guten Sorte, die
Kehrseite der Medaille zeigt eher die Züge eines Mister Hyde. So auch in
Talheim, wobei sich die TSV-Mannschaft erschreckend schwach präsentiert hat.
Kurzfazit von TSV-Trainer Sven Wiegmann: »Ein katastrophales Spiel, es hat
niemand auch nur eine Spur von Engagement gezeigt.«
Das klingt schon heftig, entspricht aber der Realität. Zumal Alexander Gall,
dessen Operation am Knie optimal verlaufen ist, ins gleiche Horn stößt: »Auf
mich haben die Spieler den Eindruck gemacht: Das ist ein Auswärtsspiel, also
haben wir keine Lust.« So sind Torwart Jürgen Kost, den Trainer Wiegmann als
einzigen Keeper dabei hatte, die Bälle nur so um die Ohren geflogen. Es war
nichts zu sehen von einem funktionierenden Hirsauer Abwehrverbund, die
Feldspieler ließen ihren Mann zwischen den Pfosten einfach im Stich. Dass es
dann eine Klatsche gibt, darüber braucht sich niemand zu wundern.

TSV Hirsau: Jürgen Kost im Tor; Imanuel Fahrer (6/1), Jochen Ayasse, Ralf Illg
(2), Norbert Kost (4), Martin Weiss (4), Klaus Gigl, Pedro Soares (1), Erik
Märkle, Markus Nass und Christoph Scholz (4).

TSV-Team wie Doktor Jekyll und Mister Hyde
Hirsauer Männer zeigen gegen den Tabellenzweiten ihr Sonntagsgesicht
Von Christoph Bay
TSV Hirsau - TV Winterlingen 35:23 (19:8). Trainer Sven Wiegmann freute
sich, schüttelt aber innerlich den Kopf: »So etwas gibt es doch gar nicht.
Da spielen wir in Spaichingen unterirdisch schlecht, um eine Woche später
den Tabellenzweiten aus der Halle zu fegen. Meine Mannschaft ist völlig
unberechenbar.« Kommentar von Schiri Olaf Schymura: »Mir war schon vor dem
Anpfiff klar, die Hirsauer gewinnen, das sagte die Körpersprache: Die
Winterlinger stolzierten beim Aufwärmen locker durch die Halle, die Hirsauer
wirkten heiß und konzentriert.« Die Partie begann wie erwartet, der TV
Winterlingen zeigte feine Handballkost. So ging die Führung hin und her,
beim 5:7 hatten die Gäste zwei Tore Vorsprung. Diese Zeit hatten die
Hirsauer wohl nötig, um sich in der Abwehr auf den Gegner einzustellen, denn
nach dem 5:7 präsentierte sich die TSV-Deckung samt den Torhütern Jürgen
Kost und Sven Arnold wie aus einem Guss: Bis zur Halbzeit nur noch ein
Gegentor zum 14:8. Dem wie aufgedreht spielenden TSV-Team gelang nun fast
alles, es baute den Vorsprung bis zur Pause auf 19:8 aus, damit war die
Partie entschieden.
Dies war allerdings nicht nach dem Geschmack der Unparteiischen. Martin
Gräßler und Olaf Schymura hatten zwischen der 30. und 40. Minute eine Phase,
in der sie sich und ihre Entscheidungen in den Mittelpunkt stellten. Es
hagelte Zeitstrafen auch für Kleinigkeiten, streckenweise standen nur sechs
und sieben Spieler auf dem Feld. Wohlgemerkt: Von beiden Mannschaften. Dabei
blieb der Abstand gleich bei durchschnittlich zehn Treffern. Bis zur 48.
Minute bauten die Hirsauer ihren Vorsprung auf 32:18 aus, spätestens zu
diesem Zeitpunkt wollten die Winterlinger die Partie nur noch hinter sich
bringen.
An der Anzeige stand als Ergebnis 34:23, dieses ist vom Schiri-Gespann
korrekterweise auf 35:23 geändert worden. Der Protokollführer hatte, wohl
gestresst von den vielen Eintragungen, den Treffer zum 32:18 von Jochen
Ayasse einfach nicht notiert. Trainer Sven Wiegmann: »Heute hat die Mannschaft
gezeigt, dass die Arbeit im Training nicht wertlos ist. Vorne ist
Konzeptionshandball gespielt worden, wie ich es mir vorstelle.«
 

TSV Hirsau: Jürgen Kost und Sven Arnold im Tor; Norbert Kost (5), Martin
Weiss (2), Klaus Gigl (2), Jochen Ayasse (7), Imanuel Fahrer (8), Erik
Märkle (2), Pedro Soares, Ralf Illg (5/1) und Markus Nass (4). Die
Schiedsrichter Martin Gräßle und Olaf Schymura leiteten ausgeglichen;
Zeitstrafen 9:12; Siebenmeter 2/1:4/1.

Liga-Erhalt eine ganz enge Kiste
Unnötige Niederlage des TSV Hirsau in Trossingen
(lupo). TG Trossingen - TSV Hirsau 22:17 (10:9). Trainer Alexander Gall ist
der Verzweiflung nahe: »Diese Niederlage ist unnötig wie ein Kropf. Nach der
Halbzeit haben wir es mit unglaublichen Fehlern vor allem im Spiel nach
vorne dem Gegner leicht gemacht, den sehr knappen Pausenstand mit billigen
Toren auf 18:12 auszubauen.« Jetzt wird es auch am Tabellenende der
Frauen-Landesliga immer enger, dem TSV Hirsau liegt bildlich schon die
Schlinge um den Hals. So kommt der Partie in Hechingen am Samstag besondere
Bedeutung zu. Trainer Alexander Gall: »Ein echtes Endspiel.«

TSV Hirsau: Stefanie Schnarrenberger und Sonja Otto im Tor; Stefanie Gall (7/4), Simone Mienhardt (1), Sabrina Reich, Kathrin Franz (4), Michaela Mienhardt (1),
Silke Nothacker, Tanja Zwilling (3), Carolin Mienhardt (1) und Carina
Hammes.

Doppel-Aufgabe für die TSV-Frauen
Zeigt das Hirsauer Männerteam sein Sonntagsgesicht?
Von Christoph Bay
Schnellstmöglich wollen die Hirsauer Handball-Landesligateams zurück in die
Erfolgsspur. Vor allem die TSV-Frauen benötigen nicht nur ein
Erfolgserlebnis, es ist schon eine ganze Serie nötig, um aus dem
Tabellenkeller zu entrinnen. Sie müssen am Sonntag ein zweites Mal ans Werk,
angesetzt auf 15 Uhr ist das Nachholspiel in Trossingen. Für die TSV-Männer
ist es enorm wichtig, die zuletzt sehr mäßige Leistung mit einer besseren im
Heimspiel auf dem Wimberg geradezurücken.


TSV Hirsau - SG Leonberg/Elt. (Samstag 17.30 Uhr). Eine wohl kaum positiv zu
lösende Aufgabe für die TSV-Frauen, auch wenn die Leistungskurve bei der
knappen Niederlage in Sindelfingen deutlich aufwärts gezeigt hat. Knackpunkt
wird kaum die Abwehr sein, momentan fehlt den Hirsauern im Angriff die
Durchschlagskraft. Dabei war allerdings auch eine Besserung zu erkennen,
denn Abspielfehler oder Fehlpässe hat es zuletzt in Sindelfingen kaum
gegeben.
TG Trossingen - TSV Hirsau (Sonntag 15 Uhr). In diesem Spiel muss das
TSV-Frauenteam unbedingt voll punkten, die Trossinger sind einer der
Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Dieses Spiel ist im Dezember
ausgefallen, weil kein Schiedsrichter gekommen war. Da kein anderer Termin
zu finden war, hat der TSV Hirsau jetzt eben einen Doppelspieltag.

TSV Hirsau - TV Winterlingen (Samstag 19.30 Uhr). Auswärts ist mit den
TSV-Männern momentan kein Pfifferling zu holen, so müssen die Punkte eben in
der eigenen Halle eingefahren werden. Gegner ist allerdings der
Tabellenzweite, wobei sich die Hirsauer ans Hinrundenspiel sicher gerne
erinnern. In Winterlingen haben sie mit einer überzeugenden Leistung 28:26
gewonnen. Trainer Sven Wiegmann: »Wenn wir nach einer schlechten sofort
wieder ein gute Leistung bringen, dann gewinnen wir dieses Spiel auch.« Dazu
muss sich das TSV-Team allerdings gewaltig steigern, denn der jüngste
Auftritt war vor allem im kämpferischen Bereich ein Fiasko. Dies mit einer
Ausnahme: Torhüter Sven Arnold spielte durch und hielt die Schüsse, die zu
halten waren. Ein gutes Omen, auch beim Sieg in Winterlingen hat Sven Arnold
gut gehalten und auch durchgespielt.